Es ist Samstagnachmittag, Samuel* (8) hilft seiner Kinderdorfmutter beim Ausräumen der Spülmaschine. Er möchte zwei Töpfe in den Schrank räumen und verzweifelt fast an dieser Aufgabe: Denn wie sehr er sich auch bemüht, die Töpfe passen heute einfach nicht ineinander. Er versucht es mit mehr Kraft – vergebens. Seine Kinderdorfmutter beobachtet ihren Schützling kurz und schaut, ob er noch von selbst auf die Lösung kommt. Als sie merkt, dass Samuel wütend wird, hilft sie ihm. „Versuche es doch einmal andersherum“, sagt sie mit ruhiger Stimme. „Der kleine Topf hier muss in den großen, dann klappt es.“ Samuel nimmt den Rat dankbar an und steckt die Töpfe nun richtig herum ineinander. Über den Erfolg strahlend, räumt er sie schließlich in den Schrank.
Dieses Problem, für die meisten Menschen völlig logische Dinge zu erkennen, hat Samuel schon sein Leben lang. Seine Mutter trank in der Schwangerschaft Alkohol und schädigte damit das Gehirn ihres Sohnes. „Fetales Alkoholsyndrom“, kurz FAS oder FASD, nennt man Samuels Behinderung in der Fachwelt. Jedes Kind mit fetalem Alkoholsyndrom ist anders. Aus diesem Grund ist es manchmal schwer zu diagnostizieren. Auch Prognosen, also wie sich das Krankheitsbild im Laufe des Lebens entwickeln wird, sind kaum möglich.
Klar ist allerdings: FAS „verwächst“ sich nicht. Zellen, die sich im Mutterleib nicht entwickelt haben oder durch Alkoholkonsum geschädigt wurden, sind unwiederbringlich verloren. Allerdings tragen spezielle Therapien zur „Schadensbegrenzung“ bei. Ergotherapie oder Logopädie, Frühförderung, Reit- oder Musiktherapie oder auch gewisse Medikamente können Kindern wie Samuel dabei helfen, das zu fördern, was in ihnen steckt. Feste Abläufe und Regeln vermitteln zudem Sicherheit.
Ohne Auto geht auf dem Land nichts. Wir brauchen Ihre Hilfe!
Die reizarme, ländliche Lage des Kinderdorfs in Steinbach ist für den Jungen ideal. Doch es gibt auch einen entscheidenden Nachteil: Sämtliche Therapien, die Samuel benötigt, sind so weit entfernt, dass er sie nur mit dem Auto erreichen kann. Und das geht in letzter Zeit immer öfter kaputt.
Doch nicht nur Samuel ist auf das Auto angewiesen, sondern auch seine anderen Kinderdorfgeschwister. „Wenn es geht, nehmen wir den Bus“, sagt die Kinderdorfmutter. Doch um die Schulfahrten und Termine aller sechs Kinder zu koordinieren, geht es einfach nicht ohne Fahrzeug.“ Da die Reparaturkosten des 13 Jahre alten Autos mittlerweile unverhältnismäßig hoch sind, werden wir um den Austausch des Autos nicht mehr herumkommen.
An dieser Stelle möchten wir Sie um finanzielle Unterstützung bitten. Autos waren schon immer teuer, doch die Preise sind in den letzten Monaten noch einmal enorm gestiegen. Aber ganz ohne Auto geht es auf dem Land einfach nicht. Bitte helfen Sie uns bei dem Ersatz des Autos, damit wir unsere Kinderdorfkinder zu den für sie notwendigen Therapien bringen können.
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*Name zum Schutz des Kindes geändert